Über mich

Das Thema „Emotionale Essstörung“ zog sich bereits durch mehrere Generationen meiner Familie. Meine Mutter und Großmutter kannte ich nur Diät-haltend oder aber emotional essend. Über dieses Thema gab es eine Verbundenheit: essen, nicht essen, was soll man essen, Diäten, Rezepte- und dann wieder gemeinsames Schlemmen…

 

Bereits in meiner Kindheit entwickelte ich eine Kopplung in Bezug auf Essen, vorzugsweise Süßigkeiten. Ich machte die Erfahrung, dass diese unangenehme Gefühle abdämpften.

 

Durch viel Sport dauerte es jedoch bis zu meinem
18. Lebensjahr, bis ich überhaupt augenscheinlich übergewichtig wurde. Dann begann meine Diätkarriere: was immer es auf dem Markt gab – ich probierte es aus. Zunächst noch mit Erfolg – ich nahm ab. Doch nahm ich auch stets wieder zu. Nach Jahren funktionierte kein Ernährungsprogramm mehr – innerlich war ich hoch motiviert – jedes Mal aufs Neue – doch ich konnte mich nicht mehr lange daran halten. Abends nach einem anstrengenden Arbeitstag aß ich doch Pizza und Weingummi. Alle Kontrolle entglitt mir bei diesem einen Thema! Es war ein endlos scheinender, kraftraubender Kampf mit meinem Gewicht.

 

Freunde sagten dann irgendwann: also entweder du schaffst das jetzt mal… oder aber du akzeptierst dich einfach so, wie du bist! Ich fühlte mich unverstanden durch solche Ratschläge. Setzten sie mich nur noch weiter unter inneren Druck, denn beides war keine Option für mich! Abnehmen klappte offensichtlich nicht bei mir – aber mich SO akzeptieren und mich mit dem Gewicht arrangieren ging ebenfalls nicht! Das wäre gewesen, als hätte ich mich selbst aufge-geben. Denn wann immer ich in einen Spiegel schaute war mein tiefes Gefühl: DAS bin nicht ich…ich bin irgendwo da drin, irgendwo dahinter „versteckt“.

Ich war frustriert und mutlos. Mein „Versagen“ konnte ich mir nicht erklären – wo ich doch sonst so  diszipliniert war. Was, wenn ich es NIE schaffen würde schlank zu werden? Wenn ich nie in MEIN Leben käme? Mein sehnlichster Wunsch war: mein Gewicht „wegzubekommen“, denn ich war der Überzeugung, dass es mich von allem mir verheißungsvoll im Leben erscheinenden Abschnitt und quasi wie eine Barriere zu einer lebendigen Teilhabe in der Welt wirkte. Natürlich nahm ich durchaus am Leben teil – doch ich funktionierte eher, erledigte tagtäglich stets optimal organisiert, leistungsstark und sehr gewissenhaft Dinge auf der To-Do Liste des Alltags- und Berufslebens. Alles gelang –  jedoch war mir nicht bewusst, dass das ständige Essen nötig war, um mich dazu zu befähigen, irgendwie durch „den Tag zu kommen“, und meinen eigenen hohen Ansprüchen zu genügen.

 

Und immer hing eine Verheißung in der Luft, die da hieß: Wenn ich erst schlank bin, dann… fügt sich alles auf wunderbare Weise… beginnt mein Leben endlich!

 

Auf der Suche nach einem Ausweg aus dem „Essenskampf“ wurde ich auf Sehnsucht und Hunger aufmerksam: hierdurch kam ich zu der überraschenden Erkenntnis, dass ich all die Jahre nur in meinem Kopf zu Hause war (was ich übrigens lange Zeit für einen großen Vorzug gehalten hatte). Meinen Körper hingegen konnte ich kaum wahr-nehmen. Auch kannte ich nach all den Diätplänen und Empfehlungen von Expertenseite kein Hunger-gefühl mehr. Dies wieder neu zu entdecken und darüber auch den Genuss am Essen war phantastisch.

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Mein Weg